Photovoltaik: Zusammen den Eigenverbrauch maximieren

Montag, 1. Mai 2023
Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch werden immer beliebter. Damit gemeint ist die gemeinsame Nutzung des Stroms aus einer oder mehreren Photovoltaikanlagen. Laut dem Monitoring der Energiestrategie 2050 gab es 2021 bereits etwa 8.600 ZEV-Projekte.

Gute Gründe für Zusammenschlüsse

  • Selbst produzierter Strom ist günstiger als Strom aus dem Netz. Er wird nicht belastet durch Netzgebühren oder Abgaben.
  • Mietende können Stromkosten sparen. Laut VESE wohnen rund 60 % der Schweizer Bevölkerung in Mehrfamilienhäusern.
  • Grössere PV-Anlagen werden durch den Eigenverbrauch rentabel.
  • Dachflächen auf Mehrfamilienhäusern können besser für die Photovoltaik genutzt werden.

Der Eigenverbrauch entlastet Verteilnetze

Im Rahmen eines durch die Tessiner Fachhochschule SUPSI wissenschaftlich begleiteten Pilotprojektes nördlich von Lugano wurde bewiesen, dass der hohe Verbrauch vor Ort durch Energiegemeinschaft das Verteilnetz entlastet, womit mittelfristig Kosten für den Netzausbau eingespart werden können. Mithilfe von Lastverschiebung und einem gemeinsamen Speicher wird in Lugaggia der Eigenverbrauch maximiert. Dieser rechne sich im Vergleich zum Netzstrom jedoch noch nicht.

Anforderungen an die Umsetzung

Grundsätzlich kann für den Bau von ZEV-Anlagen – wie bei einzelnen Solaranlagen – ein Investitionskostenzuschuss beantragt werden: die Einmalvergütung (EIV).

Entscheidend bei ZEV-Projekten ist, dass das öffentliche Stromnetz nicht in Anspruch genommen wird. Die Zusammenschlüsse dürfen sich über mehrere benachbarte Grundstücke, Strassen, Eisenbahntrassen oder Fliessgewässern erstrecken, sofern deren Grundeigentümer zustimmt. Dabei muss geprüft werden, ob sich das Verlegen grösserer Stromleitungen rechnet.

Mietende können nicht verpflichtet werden, den Strom aus einer Energiegemeinschaft abzunehmen. Jedoch dürften in den meisten Fällen die geringeren Strompreise für sich sprechen. Innerhalb der Energiegemeinschaft kann auch weiterhin Strom aus dem Netz bezogen werden. Dieser wird an einem zentralen Zähler gemessen und mit dem ZEV-Verantwortlichen abgerechnet. Auf die etwas komplizierte Abrechnung unterereinander haben sich diverse Serviceanbieter spezialisiert.

Mit einer sorgfältigen Planung überwiegen die Chancen von Energiegemeinschaften. Vertiefende Informationen zur Umsetzung von Energiegemeinschaften bietet die Energieschweiz in ihrem Leitfaden Eigenverbrauch.

Laden
Laden