Elektroinstallationen im Garten – Komfort mit Sicherheit

Freitag, 25. April 2025
Die Elektrifizierung und Automatisierung machen auch vor Schweizer Gärten nicht halt. Immer mehr Rasenroboter, Bewässerungspumpen, Elektrogrills, Terrassenheizungen und LED-Gartenleuchten kommen zum Einsatz – und mit ihnen steigt der Strombedarf im Aussenbereich. Damit all diese Geräte sicher betrieben werden können, müssen bestimmte elektrische Sicherheitsaspekte beachtet werden.

Mit Strom versorgt werden können die Gartengeräte über geeignete Verlängerungskabel oder über fest installierte Leitungen samt Steckdosen. Für beide Leitungswege gelten im Garten dieselben Sicherheitsanforderungen.

Auswahl der richtigen Schutzart

Die IP-Schutzarten definieren internationale Standards, die angeben, wie gut elektrische Geräte gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt sind. Seit dem 1. Januar 2025 dürfen in der Schweiz im Aussenbereich nur noch Steckdosen und Stecker mit mindestens Schutzart IP55 neu verkauft und installiert werden (Norm SN 441011). Die Regelung betrifft nicht nur fest installierte Steckdosen, sondern auch Verlängerungskabel, Gerätestecker und mobile Gartensteckdosen.

Bestehende Installationen mit IP44 müssen nicht zwingend ersetzt werden, solange sie funktionstüchtig und sicher sind. Bei Umbauten oder Erweiterungen gelten die seit Januar erhöhten Anforderungen.

Für Rasenmäher, Heckenscheren und Trimmer erhöht IP55 die Sicherheit auch bei feuchtem Gras oder unerwartetem Regen. Bei Mährobotern und Gartenpumpen, die oft dauerhaft im Freien installiert sind, ist IP55 essenziell, damit Steckverbindungen über lange Zeit dicht bleiben und etwaige Gieß- oder Regenwasser keinen Kurzschluss verursachen.

Bei erhöhtem Wasserkontakt ist IP67 nötig

Während IP55 für den „normalen“ Aussenbereich ausreicht, wird IP67 dort benötigt, wo viel Feuchtigkeit im Spiel ist. Dies ist der Fall, wenn die Bauteile unter Wasser stehen können (z. B. Teichpumpenanschlüsse, Steckverbindungen im Boden) oder wenn sie mit dem Wasserstrahl aus einem Hochdruckreiniger oder Gartenschlauch gereinigt werden (z. B. Terrassen, Carports, Bodeneinbauleuchten).

Fehlerstromschutz schützt Leben – besonders im Garten.

Wenn Geräte defekt sind oder Isolationsfehler auftreten, kann es zu gefährlichen Fehlerströmen kommen. Diese können Stromschläge oder sogar Brände verursachen.

Damit das nicht passiert, müssen im Aussenbereich immer sogenannte Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) vorhanden sein. Sie erkennen solche Fehlerströme sofort und schalten den Stromkreis innerhalb von Millisekunden ab.

In der Regel ist dieser Schutz bereits in der Hausinstallation integriert – meist im Verteilerschrank, etwa durch einen FI-Schalter für den Gartenstromkreis oder eine spezielle FI-Steckdose.

Ist das nicht der Fall – zum Beispiel bei älteren Anlagen – sollte unbedingt ein mobiler FI-Personenschutzadapter verwendet werden, der zwischen Steckdose und Gerät angeschlossen wird.

Wichtig: Für jeden Stromkreis im Aussenbereich ist ein eigener FI-Schalter vorgeschrieben.

Verlängerungskabel für den Aussenbereich

Im Garten sind Verlängerungskabel starken Belastungen ausgesetzt – sei es durch mechanische Beanspruchung, Witterung oder intensive Nutzung. Die Schweizer Norm SN 441011 schreibt daher besonders widerstandsfähige Steckverbindungen und Kabel vor. Empfohlen werden schwere Gummischlauchleitungen vom Typ H07RN-F: Diese sind öl-, UV- und kältebeständig, abriebfest und bleiben selbst bei Minustemperaturen flexibel. Entscheidend für die Sicherheit ist auch der passende Leiterquerschnitt – 1,5 mm² reichen für kleinere Geräte, für hohe Lasten und lange Strecken sind 2,5 mm² ratsam. Wichtig: Kabel auf Trommeln müssen bei starker Belastung ganz abgerollt werden, sonst droht Überhitzung. Moderne Trommeln bieten hier Schutzmechanismen wie Thermoschalter. Wer im Garten komfortabel und sicher arbeiten will, sollte deshalb nicht am Kabel sparen.

Dauerhaft sicher: So gelingt die unterirdische Kabelverlegung zur Aussensteckdose

Für eine feste Aussensteckdose im Garten braucht es ein erdverlegbares Kabel (z. B. Typ TT), mindestens 60 cm tief im Sandbett mit Schutzrohr und Warnband. Vorschrift ist auch ein FI-Schutzschalter (max. 30 mA) – idealerweise separat für den Aussenbereich. Wichtig: Solche Installationen sind in der Schweiz Sache des Profis. Ein konzessionierter Elektriker muss Planung, Anschluss und Abnahme übernehmen. Wer selbst gräbt, darf – aber der Stromanschluss gehört in Fachhände.

Für Fragen zur Stromversorgung im Garten können Sie sich gerne an Elektrobedarf Troller wenden – telefonisch unter 062 745 90 50 oder per E-Mail an [email protected].

Laden
Laden