Warum Elektromobilität die Zukunft ist

Montag, 2. Mai 2022
Der Elektromobilität gehört die Zukunft. In weniger als 15 Jahren werden nur noch Steckerfahrzeuge zugelassen, so die Prognose des Verbandes «Swiss eMobility». Heute haben nur 1.8 Prozent aller Autos einen elektrischen Antrieb. Erfahren Sie, warum sich das Blatt dennoch so schnell wenden kann.

Bei den Neuzulassungen lag der Anteil an Steckerfahrzeugen diesen März bereits bei 28 Prozent. Unter «Steckerfahrzeugen» versteht der Branchenverband Autos, die entweder batterieelektrisch oder hybrid (mit Stecker) angetrieben werden. Innerhalb der Steckerfahrzeuge zeigt der Trend deutlich in Richtung 100 Prozent Elektro.

Die Studie prognostiziert ebenfalls Marktanteile. Ihr zufolge werden 2025 zwischen 40-60 Prozent, 2030 72-94 Prozent und 2035 dann 91-99 Prozent aller Neuzulassungen Steckerfahrzeuge sein. Die Voraussagen werden hauptsächlich von vier Parametern abgeleitet:

  1. steigende Akzeptanz
  2. Zunahme des Angebots
  3. Kosten- und Preisentwicklung
  4. Regulation

Akzeptanz: Bei der steigenden Akzeptanz wird ein «Nachbareffekt» beobachtet: Je mehr Menschen im persönlichen Umfeld umsteigen, desto grösser wird der eigene Wunsch, auf einen modernen Antrieb umzusteigen. Hierzu dürften auch Solaranlagen samt eigener Ladestationen beitragen.

Angebot: Die öffentlichen Lademöglichkeiten nehmen stark zu. Allein im Jahr 2020 ist das öffentliche Ladenetz um 24.7 Prozent gewachsen. Die Fahrzeugpallette vergrössert sich ebenfalls stark: Autohersteller sind mit 333 elektrischen Modellen für den Europäischen Markt ins Jahrzehnt gestartet. Bis Jahresende sollen weitere 430 Steckermodelle hinzukommen.

Kosten- und Preisentwicklung: Viele Autohersteller verfolgen mittlerweile eine «All-in»-EV-Strategie. Bis 2025 wird von einer signifikanten Kostenreduzierung ausgegangen. So sollen dann bereits Mittelklasse-Elektroautos im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen kostendeckend produziert werden können – und dies ohne dass Preisaufschläge und Subventionen an Verbraucher weitergegeben werden.

Der Zeitpunkt, an dem das Elektroauto und der Verbrenner zum gleichen Preis gekauft werden können, sieht auch der amerikanische Zukunftsforscher Tony Seba als ausschlaggebend an. Seba prognostiziert seit längerem eine «Clean Disruption», sprich eine rasante Verdrängung von Verbrennermotoren aufgrund von Marktkräften, und das in einem Ausmass wie beim Übergang von der Pferdekutsche zum Verbrennermotor oder von der Schreibmaschine zum Personalcomputer. Er begründet die disruptive Marktentwicklung insbesondere mit der rasanten Verbreitung der Photovoltaik und der damit doppelt begünstigten Preissenkung von Batterien.

Bereits heute sind die Gesamtkosten des Fahrens günstiger, wenn das Elektroauto ausreichend viel genutzt wird. Die geringeren Betriebskosten machen ab einer gewissen Kilometerzahl die bis jetzt noch höheren Anschaffungskosten wett.

Regulation: Mit Fortschreiten der Klimakrise kann zudem von weiteren Regulationen ausgegangen werden, die Kauf und Betrieb von Verbrennern zunehmend erschweren und verteuern. Zudem sinkt die Hemmschwelle in Hinblick darauf, dass Verbrenner möglicherweise eines Tages verboten werden. Das bisherige rasante Marktwachstum ist in der Schweiz ohne Subventionen gelungen.

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