Stromproduktion leidet unter der Hitze

Freitag, 17. August 2018
Wie kürzlich die Aargauer Zeitung berichtete, wurde im Kanton Aargau alleine aus Wasserkraft 25 Prozent weniger Strom produziert als sonst.

Schuld daran ist der Hitzesommer 2018, welcher Bäche zu Rinnsalen machte und Laufwasserkraftwerke ausbremste.

Natürlich sind solche Kraftwerke immer von Niederschlägen, Schneeschmelzen und Speicherbewirtschaftung abhängig. Jedoch führte die langandauernde Trockenperiode zu deutlich verminderten Zuflüssen bei den Wasserkraftwerken. Dies hatte die Minderproduktion eines Viertels zur Folge.

Doch damit nicht genug: Die durch die Hitzewelle stark erwärmten Flüsse führten zu einer Drosselung der Atomkraftwerke. Um ein drohendes Fischsterben zu verhindern, fuhr das AKW Beznau die Leistung der beiden Reaktoren sogar um einen Drittel der normalen Stromproduktion herunter. Das Kraftwerk benötigt das Aarewasser um seine Reaktoren zu kühlen. Übersteigt das rückgeführte Kühlwasser die Temperatur von 32° Celsius, muss, gemäss Konzession, die Leistung reduziert werden. Bereits im Vorfeld wurde die Leistung auf 85 Prozent gedrosselt. Auch andere Atomkraftwerke in der Schweiz mussten zu dieser Massnahme greifen. So reduzierte auch das AKW Mühleberg seine Leistung bereits Ende Juli.

Ähnliche Umstände auch im Rest der Schweiz

Nur die Speicherkraftwerke arbeiten noch „normal“. Mittlerweile sind sogar Meldungen eingetroffen, welche über komplette Stilllegung einzelner Laufwasserkraftwerke berichten. So zum Beispiel das Kraftwerk in Nesslau SG, das unter der fast stillstehenden Thur leidet.

Die Messungen zeigen, dass weniger Strom zur Verfügung stand, als im Hitzesommer 2003. Der Umstand führte zwar noch nicht zu einem Versorgungsengpass, da in der Schweiz im Sommer ein Stromüberschuss produziert wird, trotzdem wurde uns vor Augen gehalten, wie eng Natur und Technik zusammenspielen.

Die kommenden Strompreise werden wahrscheinlich höher ausfallen

An der Schweizer Börse kursiert bereits ein ungewöhnliches Strompreishoch. Kostet die MWh im Sommer normalerweise um die 30 Euro, stehen wir derweil bei über 54 Euro! Da die Stromversorger den Strompreis 2019 bereits im August festlegen müssen, rechnen wir mit höheren Strompreisen.

Wie aber wirken sich solche Dürren im Bereich der Solarenergie aus?

Die Hitze geht auch nicht spurlos an der Produktion von Solarstrom vorbei. Pro Grad Wärmeunterschied auf dem Panel steigt oder sinkt die Produktivität um ca. 0.4 Produzent.  Bei geschätzten 10° wärmeren Panels wären das also um die 4 % Verlust. Ein Klacks im Vergleich zu den oben genannten Zahlen. Zudem machen die zusätzlichen Sonnenstunden einen Verlust mehr als wieder wett. Wie Swissolar berichtet, lag der Verlust bei 4.5 %, der Mehrertrag jedoch bei stattlichen 13 % (netto!).

Dass Solarzellen bei solchen oder noch höheren Temperaturen funktionieren, zeigen auch Solarkraftwerke wie dieses in Marokko. Das Kraftwerk hat nicht nur eine Kapazität von 160 Megawatt, sondern senkt die Produktion von Kohlendioxid um 240‘000 Tonnen – pro Jahr.

Auch Sie können Ihr eigener Stromproduzent werden. Mit einer Solaranlage verringern Sie die Abhängigkeit zum Energielieferanten, in Preis und Verfügbarkeit. Was Sie dazu benötigen, um die Umwelt nachhaltig zu schonen und wie es sich rechnet, erfahren Sie bei einer kostenlosen Solar-Energie-Beratung vom Elektro-Coach.

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